Das Goodwood Revival gehört zu den weltweit beliebtesten historischen Autorennen. Es ist eine Inszenierung der besonderen Art und ein Mekka für Oldtimerfans. Fantastische Fahrzeuge aus den 1940er-, 1950er- und 1960er-Jahren lassen die glorreichen Tage der Goodwood-Autorennen wieder aufleben. Jeden September lädt der Earl of March and Kinrara Oldtimer- und Motorradfans auf seinen Landsitz im südenglischen Goodwood zu einer einmaligen Zeitreise ein.
Die riesigen Ländereien sind seit Generationen in Familienbesitz. Der Grossvater des jetzigen Earls, ein begeisterter Rennfahrer, hatte der britischen Luftwaffe Ende der 30 er-Jahre Land für einen Ausweichflugplatz zur Verfügung gestellt. Bereits zu dieser Zeit trugen einige Offiziere hier private Autorennen auf der Ringstrasse aus. Daher liess der Earl nach dem Krieg den Rundkurs zur Rennstrecke umbauen. Das erste offizielle Rennen fand am 18. September 1948 statt. Bis 1966 wurden in Goodwood zahlreiche Rennen ausgetragen – inklusive Formel 1. Da die Strecke jedoch als sehr gefährlich eingestuft wurde, setzte man in späteren Jahren internationale Rennen ab. In Gedenken an die alten, glamourösen Zeiten liess der heutige Earl die alten Traditionen jedoch wieder aufleben und veranstaltet seit 1998 das Goodwood Revival Festival.
So können Besucher heute wieder eintauchen in die goldenen Jahre des Rennsports, in die Welt tollkühner Helden in ihren driftenden Rennmaschinen. Eine Besonderheit des Revivals ist die offiziell kommunizierte Kostümpflicht. Wer nicht in einigermassen zeitgemässer Kleidung erscheint, dem wird der Zutritt zu einigen Bereichen, wie dem Fahrerlager, verweigert. Historisch sind hier also nicht nur die Automobile, sondern das gesamte Ambiente: Männer in Tweedjacken, Damen in Pelz und Stola und Männer in alten Offiziersuniformen runden das Bild ab und versetzten die Besucher in eine andere, längst verschwundene Welt.
Autor: Yvonne Beck / VÖ: IMAGINE / VÖ: PRESTIGE Magazin
Foto: white-photo.com