Unser Abenteuer beginnt mit einem Ritt – und dieser 292 PS stark, um genau zu sein. So viel nämlich, kann der Range Rover Hybrid aufweisen, der uns zielgenau durch verlassene Schluchten und geheimnisvolle Landschaften navigiert. Fremde Welten voller mystischer Wesen, die unseren Weg kreuzen. Zwischenwelten voller Dunkelheit, Schönheit und Poesie. Die Kultserie „Game of Thrones“ nach George R. R. Martins Romanreihe “Das Lied von Eis und Feuer“ lässt grüßen.
Da ist zum einen der Rabe, der immer wieder auf einem neuen Ast eines anderen Baumes zu sitzen scheint. Verfolgt er uns? Ist es derselbe Rabe wie vor wenigen Minuten? Oder sind wir schon im Bann der schwermütigen Atmosphäre unserer Reise, die so betörend und verstörend gleichzeitig wirkt?
Die Geschichte schreibt dem Raben eine große Bedeutung zu, er spielt in der Mythologie, der Religion und auch im Märchen wiederholt eine tragende Rolle. Allein der Anblick seines blauschwarzen Gefieders, sein sonores Krächzen, das durch Mark und Bein zu gehen scheint, seine düstere Anmut, mit der er sich selbst in Höhen von 3.000 Metern behaupten kann, zeugen von seiner
Daseinsberechtigung in einer Welt jenseits von Farbe und Leben. Er scheint der einsame Beobachter aller Zusammenhänge dieser Welt zu sein, nichts entgeht seinen vermeintlich ausdruckslosen Augen. Und doch müssen wir bei seinem Anblick blinzeln, weil wir uns nie sicher sein können, ob er tatsächlich da ist. Genau wie die dunklen Wolken am Horizont, die sich in Form eines Drachens formieren, gewaltig und unbezwingbar. Wahrheit und Phantasie, Märchen und Realität – können wir wirklich glauben, was wir da sehen?
Dieser Eindruck einer rätselhaften Zwischenwelt verfestigt sich bei unserer Ankunft auf Burg Rabenstein. Die hochmittelalterliche Adelsburg befindet sich im oberfränkischen Landkreis Bayreuth in Bayern. Hoch auf dem Felsen thronend, verwandelt sich ihre herrschaftliche Fassade bei Eintreten der Dunkelheit in eine geisterhafte Festung voller Geheimnisse. Aber keine Angst, denn auch in der größten Dunkelheit findet sich mindestens ein Feuer, das die neuen Gäste mit seiner Wärme Willkommen heißt.
Tatsächlich verbirgt sich hinter den robusten Mauern ein Hotel mit 22 individuell gestalteten, hochkomfortablen Zimmern und einem köstlichen À la Carte-Restaurant. Dinieren im alten Rittersaal in authentischer Begleitung inklusive. Denn auch bei unseren Tischnachbarn müssen wir näher hinsehen: Sind sie echt oder eine magische Täuschung, vielleicht basieren sie auf dem Wunsch unserer Phantasie?
Und auch unsere nächste Destination, das Jagdschloss in Hinterriss, im tiefsten Tirol, scheint einer anderen Welt zu entstammen. Nach unserem Weg durch malerische Almdörfer ragen seine Zinnen in den bewölkten Nachthimmel, alle Elemente scheinen hier im Schatten des mächtigen Karwendelgebirges zuhause zu sein. Wir können uns nicht entscheiden, welche Materie dominiert, vielleicht ist es das Zusammenspiel von allem, das die Atmosphäre derart gewaltig werden lässt. Bei so viel Besinnung auf das Elementare brauchen wir jede Menge Technik, um in unsere Welt zurück zu finden. Wie gut, dass der Range Rover Hybrid mit allem Komfort und jeglicher Finesse ausgestattet ist. Bei prasselndem Regen erleben wir Entspannung im luxuriös ausgestatteten Fond des Wagens, der mit seinen in den Rücksitzen eingelassenen Screens multimediale Unterhaltung bietet. Was hier läuft? Eine Folge von „Game of Thrones“ natürlich, was auch sonst? Goodbye, Jetztzeit, und schon sind wir wieder weg. Es schließt sich der Kreis aus Alt und Neu, Nah und Fern, aus Realität und Fiktion. Fast zumindest. Denn ein letztes Highlight erwartet uns noch auf unserer Tour: ein persönliches Treffen mit dem deutschen Schauspieler und GoT-Star Tom Wlaschiha (der die Rolle des Jaqen H’ghar spielt) in der Tube Station in Berlin.
HARBOR: Was haben Sie heute an?
Tom Wlaschiha: Hemd von Prada, eine schwarze Levis und Boots von Lucchese.
Was sollte im Schrank eines Mannes mit Stil nicht fehlen?
Mindestens drei verschiedene Anzüge. Sie sind die unkomplizierteste Art, sich cool, aber auch stylish anzuziehen.
Sind Schuhe für Männer genauso wichtig wie für Frauen?
Die Schuhe sollten zum Outfit passen. Ich persönlich mag gerne Schuhe, die ich verschieden einsetzen kann, also die sowohl zur Jeans als auch zum Anzug passen. Deswegen finde ich Ankle Boots ganz cool.
Was ist Ihr Lieblings-Label und weshalb?
Ich hab keins. Aber ein Label, was ich gerade sehr cool finde, ist das junge Hamburger Label Rooks & Rocks. Die schneidern die ganze Palette von Anzügen - vom klassischen Modell bis hin zum Smoking. Seit letztem Jahr gibt es sie auch in Berlin-Charlottenburg. Das Ambiente im Laden ist klasse. Es hat was von einem englischen Herrenausstatter.
Was ist Ihr Lieblings-Kleidungsstück im Schrank und weshalb ist es das?
Ich habe ein paar hellbraune Cowboyboots, die ich aus den USA mitgebracht habe. Die sind super bequem und werden mich wahrscheinlich überleben.
In der Serie Game of Thrones spielen Sie eine Rolle, in der Sie Ihr Gesicht ändern können. Schlüpfen Sie auch, was Mode anbetrifft, in verschiedene Rollen? Oder sind Sie eher konservativ und Ihrem Stil treu?
Ich mag es minimalistisch mit klaren Linien und Farben. Mode sollte die Persönlichkeit unterstreichen beziehungsweise unterstützen und nicht im Vordergrund stehen. Wenn man jemandem zuerst auf die Jacken schaut und nicht ins Gesicht, dann ist was falsch gelaufen. Ich habe auch nichts gegen Muster. In letzter Zeit habe ich gemerkt, dass ich diesbezüglich etwas mutiger werde.
Was sagt Ihr Stil über Sie aus?
Ich mag diese klaren und klassischen Formen, weil sie eine gute Basis bilden und nicht zu viel vorwegnehmen
Wie viele Mode-Sünden haben Sie begangen, bevor Sie den richtigen Stil für sich fanden? Würden Sie uns verraten, was ihre schlimmste Modesünde war?
Wahrscheinlich viele. Nur waren sie mir nicht bewusst. Ich weiß gar nicht, ob es richtige Modesünden gibt – außer Socken in Sandalen ... (lacht) Oder Sandalen überhaupt. Ich habe vor kurzem gehört, Männer sollten keine kurzen Hosen tragen. Ist mir aber egal. Ich ziehe prinzipiell das an, was mir gefällt und von dem ich denke, dass es mir steht. Und ich muss mich darin wohlfühlen. Wenn das dann eine Sünde ist – auch gut.
Also es existiert kein Kleidungsstil in der Vergangenheit, über den Sie den Kopf schütteln?
Doch. (lacht) Ich habe kürzlich meinen Kleiderschrank aufgeräumt und fand ein paar T-Shirts, die ich sehr mag, weil ich sie schon sehr lange besitze. Sie sind so wahnsinnig groß! Ich kann mich erinnern, dass ich sie in den Neunzigern getragen habe. Damals wog ich 20 Kilo weniger. Die sind mir jetzt immer noch zu groß. Das muss damals furchtbar ausgesehen haben.
Gäbe es eine Rolle, die Sie aufgrund des Kleidungsstils ablehnen würden?
Nein. Natürlich nicht. Eine Rolle ist eine Rolle.
Dann würden Sie für eine Rolle auch 20 Kilo zunehmen?
Ich sag jetzt mal ja. Das wird allerdings sehr schwer werden - ich verbrenne gut. (lacht)
Weshalb ist Mode Ihrer Meinung nach wichtig?
Ich weiß nicht, ob sie wichtig ist, aber ich glaube, sie kann Spaß machen. Für mich ist Mode auch eine Kunstform. Ich gucke auch durchaus gerne hin, wenn etwas schön ist. Kunst ist für mich wichtig, also kann ich auch mit Mode gut leben.
Autor: Anne Berwanger / Interview: Mirella Sidro / VÖ: HARBOR Magazin
Foto: white-photo.com / Foto: Interview Amelie Meseke