He has a dream

He has a dream

Da steht er und sieht aus wie ein waschechter Diktator. Aber Hollywoodstar Giancarlo Esposito ist alles andere als das. Sein Leben lang hat er sich unter Beweis stellen müssen. Gegen Schubladen kämpfen müssen. Doch dann zeigte sich sein ganz persönlicher Weg, der ihn sogar in ein Videospiel brachte. Ein versklavtes Kind, ein breites Lächeln in der „Sesamstraße“, ein Drogendealer, ein Polizist, ein Kadett, ein Attentäter, ein CEO, der mit verwöhnten Superhelden ringt, eine Bürgerrechtssikone und ein Moff mit Umhang im Star Wars-Universum. Ein kurzer Ausschnitt aus dem Rollendasein von Schauspieler Giancarlo Esposito, einmal Hollywood querbeet. Denn seit seinem Broadway-Debüt 1968 spielt der 62-jährige so ziemlich alle Rollen, die ihm zugetragen werden. Und das ist bei seinem überdurchschnittlichen Talent nunmal jede Menge. Was dabei dann aber gerne auf der Strecke bleibt ist, als ganz besonderer Charakter wahrgenommen zu werden. So fühlte sich Esposito trotz seines ansehnlichen Lebenslaufs, immer limitiert. Bis er seine eigene Rolle richtig verstanden hat.

Giancarlo ist – Italiener. Zur Hälfte zumindest. Sein Vater Giovanni war ein italienischer Bühnenarbeiter und Zimmermann aus Neapel. Seine Mutter, Elizabeth „Leesa“ Foster, war eine klassisch ausgebildete schwarze Opernsängerin aus Alabama. Giancarlo selbst wurde am 26. April 1958 in Kopenhagen geboren und als er 6 Jahre alt war, zog die Familie nach New York City. Bei seinem Broadway-Debüt – da war er gerade mal 8 Jahre alt – spielte er ein schwarzes Sklavenkind, denn Rollen für schwarze Schauspieler waren damals noch rar gesät. So beschloss er, seine südländischen Wurzeln ein wenig nach vorne bringen, strich seine Haare glatt zurück, trainierte sich einen spanischen Akzent an, lernte die Sprache und spielte Charaktere mit Namen wie Julio, Esteban und Ramos. Später dann, in den 80ern, während eines Auftritts mit der Negro Ensemble Company lernte Esposito den jungen Autor und Regisseur Spike Lee kennen, es folgten mehrere gemeinsame Filme wie „Mo' Better Blues“, „Malcolm X“ und natürlich Lees bahnbrechendes Werk „Do the Right Thing“.

Dass er früher ob seiner Hautfarbe eher klischeebehafte Rollen angeboten bekam und sich trotz seines enormen Talents in diesen Rollen oft nicht wirklich beweisen konnte, erzeugte letztendlich genau diesen inneren Druck, der nötig ist, der einen vielmehr sogar zwingt, sich zu entscheiden und Profil zu zeigen. Wie er so auf der Suche war nach sich selbst und im David E. Kelley Drama "Girls Club" spielte, dämmerte es ihm. Plötzlich sah er es, wie er seinen eigenen Stil kreieren kann. Wie er als er selbst gesehen werden kann. Wie er sich als vollständiger Mensch zeigen kann und seine reiche emotionale Welt einbringen kann. Er erkannte, er müsse "Boss-Rollen" spielen. 

Schon kam „Breaking Bad“. Mit zwei Golden Globes und 16 Emmys ausgezeichnet und als die am besten bewertete Serie aller Zeiten ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Esposito wieder ein Bösewicht aber dieses Mal eben der Boss, der Drogenbaron schlechthin, überlegt, strategisch und Emmy-nominiert: Gus Fring. Der zum ersten Mal in "Breaking Bad" auftrat und weil es so schön war, gleich nochmal in der Folgeserie "Better Call Saul". Eine legendäre Rolle, die immer wieder die Liste der besten Schurken aller Zeiten anführt. Was wäre Breaking Bad ohne Gus Fring. Ohne Esposito. Der Rest ist Legende.

In den letzten Jahren hat er endlich all die Rollen gespielt, von denen er seit seinem Broadway-Debüt im Alter von 8 Jahren geträumt hatte. Er hat mit seiner unverkennbaren Mischung aus Gnade und Feuer als Adam Clayton Powell in „Godfather of Harlem“ begeistert und mit der steinigen Zurückhaltung von Moff Gideon in „The Mandalorian“ die Herzen erobert (übrigens seine erklärte Lieblingsrolle) und obwohl Esposito zunächst so beliebig begann und alles spielte, was sich ihm darbot, hat er sich letztendlich als unvergleichlich erwiesen. Er taucht tief ein, in seine Rollen, seine Glaubwürdigkeit ist überwältigend, seine charismatische Ausstrahlung dabei eine echte Besonderheit.

Aber Hollywood als einziger Arbeitgeber für Schauspielende war einmal. Auch Serien können nicht mehr mithalten. Denn schon längst stellt die Gaming Welt diese Branche in den Schatten und große Blockbuster-Spiele-Produktionen arbeiten eng mit Talenten zusammen. Milliardenumsätze werden heute vor allem durch Action-Shooter generiert. 

Sitzt man normalerweise vor dem Fernseher und fiebert bei einem der zahlreichen Actionfilme oder Shootern nur passiv mit, geht es bei Videospielen eindeutig tiefer und emotionaler zur Sache. Ganz einfach deshalb, weil man selbst an der Handlung teilnimmt, selbst zum Hauptdarsteller wird, die Handlung mitbestimmen kann aber eben im richtigen Moment auch wieder aussteigen kann. Man ist mehr involviert als bei Filmen und Serien, fühlt sich aber im selben Moment nicht derart ohnmächtig in der Handlung gefangen. 

Und wer jetzt denkt, Videospiele seien nur etwas für Jugendliche, hat weit gefehlt. Denn gespielt wird in allen Altersklassen und in allen sozialen Schichten, in jedem Land dieser Welt. Ein ganz wichtiger Erfolgsfaktor ist dabei auch der Multiplayer-Modus, der für viele Spieler im Vordergrund steht, anhand dessen sich Millionen von Nutzern weltweit regelmäßig zu Online-Gefechten treffen. Gerade in Coronazeiten haben sich digitale Spiele dahingehend bewährt. 

So verwundert es nicht, dass die neue Rolle von Giancarlo Esposito in einem Videospiel stattfindet: Im kommenden Action-Hit Far Cry 6 verkörpert er den Diktator „El Presidente“ Antón Castillo. Als Vorbild diente ihm übrigens kein Geringerer als Fidel Castro, wie er verriet. Nicht verwunderlich, denn die Entwickler siedelten die Handlung ihres Videospiels in der fiktiven Karibikinsel Yara an, die optisch hauptsächlich von Kuba inspiriert ist, und wenn man die Geschichte seines Charakters betrachtet, werden Parallelen sichtbar: Als Sohn eines Yaran-Diktators wurde "Antón Castillo" im Sitz der Macht geboren. Sein Vater, "der Löwe von Yara", stammte aus einer langen Vorfahrenlinie, die bis zu den spanischen Konquistadoren die Kontrolle über die Karibikinsel ausübte.

Als dann eine Revolution Yara erschütterte und sein Vater hingerichtet wurde, musste der junge Antón zusehen, wie ihm die versprochene Zukunft gestohlen wurde. Von dem abgelegenen Gefängnis aus, in dem er nach dem Tod seines Vaters festgehalten wurde, begann er sein Leben damit zu verbringen, das zurückzuerlangen, was ihm nach seiner Ansicht, rechtmäßig gehörte. Als die Zeit verging und jahrelange Handelsembargos Yara verarmten, suchten die Bürger nach Hoffnung. Antón, mit loyalen Verbündeten im Rücken, wird mit dem Versprechen gewählt, Yara zu seinem früheren Glanz zurückzugeben. Dieses Versprechen verbirgt jedoch die Wahrheit, dass das Paradies seinen Preis hat und – in Antóns Augen – nicht jeder einen Platz darin verdient. Nach seiner Wahl erklärt er sich deshalb zum Präsidenten auf Lebenszeit und beginnt mit seinem Sohn Diego an seiner Seite, seine Gegner gewaltsam zu unterdrücken. Diese Dissidenten werden zusammen mit all denen, die in Antóns Vision des Paradieses nicht willkommen sind, in Zwangsarbeitslager geschickt, um Yara für diejenigen wieder aufzubauen, die es nach seinem Ermessen verdienen.

Trotz der Brutalität seiner Methoden sieht sich Antón nicht als Monster. Er liebt sein Land und glaubt grundsätzlich, dass alles, was er tut, zum Wohle von Yara dient. Er will sein Land retten und Diego die Zukunft bieten, die ihm selbst verwehrt blieb. Er ist ein mächtiger, aber gebrochener Mann, der auf die schlimmste Art und Weise tut, was er für richtig hält.

„Mein Traum als Entertainer ist es, dass man sich Fragen stellt und dass man in sich hineinblickt, um zu sehen, wer man wirklich ist. Und wer man wirklich ist, kann überraschen“, so Esposito über seine neue Rolle, deren Charakter er stückweise aufgebaut hat. Denn der besondere Charakter und seine Fähigkeit zu führen treiben den Diktator seiner Meinung nach an. Die Möglichkeit eine bessere Welt für sein Volk zu schaffen und seinen Sohn in die Position zu befördern, in der er sein müsste. 

Warum sich die Spieleentwickler für Giancarlo Esposito entschieden haben, um Antón Castillo zu verkörpern und was ihn zur bestmöglichen Wahl macht, lag auch für die Entwickler ganz klar auf der Hand: „Giancarlo wurde ausgewählt, um die Rolle des Antón zu spielen, da er in der populären Unterhaltung bemerkenswerte Bösewichte gespielt hat und aufgrund seiner unglaublichen Empathie, die er seinen Charakteren entgegenbringt. Als er mit unserem Team über die Rolle des Antón sprach, wollte er den Charakter nicht nur als Bösewicht, sondern auch als Person verstehen. Er verband sich wirklich mit der Figur, um sich vorzustellen, wie ein Tag im Leben dieses Diktators und Vaters aussehen würde. Wir könnten mit seiner Leistung nicht zufriedener sein.“

Jetzt ist der neue Auftritt von Giancarlo Esposito also einer mit Markern im Gesicht, einem Helm auf dem Kopf und einem hautengen Anzug am Körper. Er spielt auf kleinstmöglichem Raum ohne weitere optische Unterstützung oder Hintergründe seine diktatorische Rolle, die dann von Computern in jahrelanger Arbeit in atemberaubende Bilder umgesetzt wird. Szenen, die einer Hollywoodproduktion gleichen und weit über eine solche hinausgehen.

In Far Cry 6 eröffnen sich Welten, die über die Maßen beeindruckend sind und schon lange nichts mehr mit einem Pacman der 80er Jahre zu tun haben. Auch Espositos persönliche Erfahrung mit seiner bisherigen Schauspielkunst durfte sich erweitern: „Ein perfektes Spiel abzuliefern, egal, wie man dabei aussieht in seinem hautengen Anzug und zum Beispiel physisch einen Knopf zuzumachen, der ja gar nicht da ist oder Szenen zu spielen, die in keiner Umgebung stattfinden, das ist eine enorme Herausforderung. Aber es macht auch unendlich Spaß! Und letztendlich konnte ich es ausblenden, wie albern ich aussah, mit all den Markern im Gesicht (lacht). Und dann sieht man, welch große Genies an der Umsetzung arbeiten und es ist beeindruckend, wenn man sieht, was auf diesen ganzen Bildschirmen passiert und dass all die jungen Leute, die so leidenschaftlich daran arbeiten, über derart viel Wissen verfügen, bei dem was sie da machen. Ich schaute zum Beispiel einem jungen Mann über die Schulter, der eine ganz spezielles Gebiet meines Gesichtes für über ein Jahr ausgearbeitet hat. Stellen Sie sich vor, ein Jahr lang auf ein und dasselbe Gesicht zu schauen!“ 

Der sechste Teil der Far Cry Reihe wird nun am 7. Oktober 2021 für Konsolen und PC erscheinen.

Fans können es kaum noch erwarten. Der veröffentlichte Trailer zum Spiel hat schon alle Begehrlichkeit geweckt. Auf die Welt wartet ein gigantischer spielbarer Actionfilm wie aus einer Hollywoodschmiede, mit einer riesigen Karte, die nicht nur Spiele-Enthusiasten zum Staunen bringen wird. Auch neu ist, dass die Entwickler von Ubisoft eine Geschichte erarbeitet haben, die versucht, die politische Komplexität einer modernen, gegenwärtigen Revolution in einem fiktiven Kontext einzufangen. „Wir erzählen eine Geschichte mit Action, Abenteuer und Herz, die aber auch keine Angst davor hat, Fragen zu stellen und aufzuwerfen. Far Cry ist generell eine Marke, die in ihrer DNA darauf abzielt, ausgereifte, komplexe Themen mit Leichtigkeit und Humor in Einklang zu bringen. Unsere Hoffnung ist, dass wir die Geschichte zuerst für sich selbst sprechen lassen können, bevor sich eine Meinung zu ihren politischen Inhalten gebildet wird.“ 

Natürlich kann auch Far Cry 6 kooperativ durchgespielt werden. Die Thematik alleine, als Revolutionäre gegen einen Diktator zu kämpfen, bietet das schon perfekt an. „Es gibt einen bösen Diktator und jede Menge Waffen – macht was draus!“, so Giancarlo Esposito in einem Interview mit Entertainment Tonight. Denn auch das Waffenarsenal ist bei diesem Spiel eine große Besonderheit und besteht aus Retro-Gadgets und Waffen, die aus Alltagsgegenständen neu zusammengebaut werden können. Dazu lassen sich noch Fortbewegungsmittel aller Art ergattern, wie Retro-Autos, Boote, Schiffe und sogar Helikopter und man kann an bestimmten Stellen im Spiel bei Bedarf in die Third-Person-Perspektive wechseln und die Chose mal mit Abstand betrachten oder sich sogar selbst sehen. All das wird auch für große Begeisterung sorgen. Und damit auch die positiven Emotionen nicht zu kurz kommen gibt es als begleitenden Freund ein Hündchen mit dem Namen " Chorizo" an die Seite oder für den, der möchte, oder ein Krokodil mit T-Shirt.

Dass die Gaming-Welt große Hollywoodproduktionen in deren Außenwirkung längst überholt hat, sieht man auch daran, wie viele große Brands sich in die Spiele-Welt einbringen möchten. 

Auch der bekannte und exklusive Uhrenhersteller Hamilton wird deshalb bei Far Cry 6 an Bord sein: „Unsere aktuellste Gaming-Kollaboration repräsentiert unsere Leidenschaft für Kreativität und technologische Spitzenleistungen in Form der ersten Markenuhr, die in einem Far Cry Spiel zum Einsatz kommen wird. Unsere Khaki Field Titanium Automatic ist perfekt für den Protagonisten Dani Rojas und bringt eine weitere Ebene der Realität in die unglaubliche grafische Qualität des Spiels.“ So Vivian Stauffer CEO von Hamilton. Denn Dani Rojas kämpft dafür, die fiktive Insel von der tyrannischen Herrschaft von El Presidente Antón Castillo zu befreien. Die mit für das Spiel nützlichen Funktionen ausgestattete Khaki Field Titanium Automatic wird den Spielern nach Abschluss einer gefährlichen Mission dabei als Geschenk überreicht. Und schon entpuppt sich der robuste und widerstandsfähige Zeitmesser als zuverlässiges und präzises Werkzeug im virtuellen Kampf um die Freiheit. „Die Hamilton Khaki Field Titanium Automatic sieht als spezielle In-Game-Ausrüstung nicht nur fantastisch aus, sondern bietet auch Vorteile für die Spieler und sorgt für den gewissen Far Cry Twist“, äussert sich auch Omar Bouali, Game Content Director bei Ubisoft begeistert über den stylischen Zeitmesser.

Und Vivian Stauffer, CEO von Hamilton fügt an: „Jedes winzige Detail ist entscheidend, wenn man eine virtuelle Welt erschafft, egal ob sie für die grosse Leinwand oder für das persönliche Spielerlebnis konzipiert ist. Wir sind immer auf dem neuesten Stand der Technik. Da lag es auf der Hand, unsere Hollywood-Erfahrung auf die Welt der Videospiele zu übertragen. Die Khaki Field Titanium Automatic ist die perfekte Uhr für die Abenteuer in der Welt von Far Cry 6 und lässt die Revolutionsgeschichte des Spiels noch realer wirken.“ 

Bald ist es also soweit. Die gesamte Spielewelt macht sich auf zu einer neuen Ära der virtuellen Realität. In der alles noch realer, noch beeindruckender, noch größer und umfassender dargestellt wird. Mit einem Giancarlo Esposito an Bord, der es selbst kaum erwarten kann, alles einmal durchzuspielen. Na, dann los geht's. „Lasst die Spiele beginnen!“, sein Kommentar.

Autor: Elke Bauer / Ubisoft / VÖ: HARBOR Magazin / VÖ: Tabula Rasa

Foto: Ubisoft, Disney

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